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Hauptburgenname Leitenmühle
ID 800
weitere Burgennamen Schönleitenmühle, Altes Kloster, Postlsäge
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse A-3281 Gstetten (ehem. 6)
KG Oberndorf an der Melk
OG/MG/SG Oberndorf an der Melk
VB Scheibbs
BMN34 rechts 667180
BMN34 hoch 326270
UTM 33N rechts 516467.41
UTM 33N hoch 5324055.33
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Verm. war das Gut bereits 1164 Teil der Hft. Schönleiten (Pöchhacker, Grubner). Das „guet an der Leiten" erscheint 1367 im Gaminger Urbar. Konrad v. Wildungsmauer verkauft es 1433 gemeinsam mit der gesamten Hft. Schönleiten an das Nonnenkloster St. Jakob an der Hülben in Wien, dabei wird ein „Stephel Müllner unter der Leiten" erwähnt. 1491 wird von der „mul unter der Leyttn" berichtet, allerdings im Gaminger Grundbuch. Die Leitenmühle ist Amtssitz des Klosters St. Jakob und wird von dessen Amtmännern bewohnt bzw. verwaltet. Nach der Aufhebung des Klosters 1783 fällt der Besitz an die Hft. Stiebar in Gresten. Seit 1946 ist das Anwesen im Eigentum der Fam. Postl.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Der als „Leitenmühle", nach dem gegenwärtigen Eigentümer auch „Postlsäge" bezeichnete Bau lag in der Rotte Gstetten (ehem. Gstetten Nr. 6) in Niederungslage an der nach St. Leonhard am Forst führenden Straße. Die ÖK 50/Blatt 54 weist die „Postlsäge", rund 500 m nördl. der Pfarrkirche von Oberndorf an der Melk gelegen, noch namentlich aus. Der von Pöchhacker in den 70er Jahren des 20. Jhs. noch planlich dokumentierte Bau war nur der Rest einer wesentlich größeren, mehrflügeligen Anlage, die nach alten Katasterplänen mit 2 Rundtürmen an den Ecken versehen war. Angeblich waren früher sogar 4 Ecktürme vorhanden. Bis um 1900 bestand eine 4-seitige Anlage, die entsprechend der Funktion als Amtssitz des Klosters St. Jakob einem frühneuzeitlichen Ansitz ähnelte. 1924 wurden wesentliche Teile mit einem Rundturm abgetragen. Nach Pöchhackers Bericht trug dieser Bauteil die Jahreszahl „1734". Zuletzt war ein kleiner 1-gesch. Bau mit Walmdach erhalten, der an der SO-Ecke einen 1-gesch. Rundturm mit Kegeldach besaß. Ältere Fotos dokumentieren noch den am Haus vorbeilaufenden Mühlbach. Im Inneren war der Einstieg zu einem „unterirdischen Fluchtgang", wohl zu einem Erdstall erhalten. Leider muss heute in der Vergangenheitsform gesprochen werden, denn der Altbau wurde nach Auskunft der Fam. Postl bereits 1986 abgerissen. Innerhalb des großen Betriebsgeländes der „Postlsäge" steht an seiner Stelle heute das neue Wohnhaus, St. Leonharder Straße Nr. 26.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 192 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 113 f.
  • Engelbert Grubner, Oberndorfer Häuserbuch. Oberndorf 1996, 95 ff.
  • Engelbert Grubner, Oberndorfer Heimatbuch. Oberndorf 2000, 53, 722 f.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 148 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1981/5 ff., 1981/6, 21 ff.