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Hauptburgenname Leobendorf
ID 803
weitere Burgennamen Grünerhof
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse A-2100 Leobendorf, Hans Wilczek-Straße 2
KG Leobendorf
OG/MG/SG Leobendorf
VB Korneuburg
BMN34 rechts 749306
BMN34 hoch 359844
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Dass Leobendorf zum unmittelbaren Umfeld des formbachischen Herrschaftsmittelpunktes Kreuzenstein gehörte, geht nicht nur aus der topographischen Lage, sondern auch aus der früh belegten Eigenkirche der Gf. v. Viechtenstein-Kreuzenstein hervor. Das Patronatsrecht der Kirche ging nach Umwandlung in eine Pfarre noch im 12. Jh. an die Nachfolger, die Gfn. v. Wasserburg-Hall, und von diesen nach 1259 über Kg./Hzg. Ottokar II. an den Deutschen Orden über. Auf örtlich ansässige Gefolgsleute kann erstmals um 1125 durch die Nennung eines "Perwin de Lubendorf" geschlossen werden. 1166 erscheint Bernhard v. Leobendorf, weitere Familienangehörige sind bis ca. 1212/16 urk. nachweisbar. 1444 belehnt K. Friedrich III. Berthold Forster mit der Hft. 1560 fällt der Hof von Hans Grüner an seinen Bruder Jakob, später an Gf. Niklas Salm. 1590 ist Leobendorf als Teil der Hft. Kreuzenstein im Besitz der Gfn. v. Hardegg. Susanne v. Khren-Khrenberg erwirbt das freie Eigen. Nach 1645 ist der Hof Amtssitz der Hft. Kreuzenstein, er ist 1673 als "Grünerhof" genannt. In der 2. H. d. 17. Jhs. entsteht das "Schloss" als Meierhof und Verwaltungssitz der Hft. Bis vor kurzem war hier das Rathaus untergebracht.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der ehem. Sitz, heute das Gebäude Hans Wilczek-Straße Nr. 2, liegt im S der Siedlung, an einer platzartigen Erweiterung der nach Tresdorf führenden Ortsdurchfahrt. Der rechteckige, 2-gesch. Bau wendet seine Hauptfassade gegen den östl. gelegenen Platz, wo er stark in die örtliche Verbauung einbezogen ist und – durch moderne Anbauten überprägt – nur noch in bescheidenem Maß seine ehem. Funktion erkennen lässt. Früher angeschlossene Wirtschaftsgebäude sind bereits vor längerer Zeit abgetragen worden. Der Kern soll aus der 2. H. d. 17. Jhs. stammen, von diesem stammen die Kreuzgratgewölbe im Eingangsbereich. Der Flacherker oberhalb der rundbogigen Toreinfahrt stammt bereits von einer Adaptierung des 20. Jhs., bei der wohl auch das Rokoko-Wappen oberhalb des Tores angebracht wurde. Im NW des Gebäudes soll sich noch ein Raum mit einem Spiegelgewölbe befinden. Der heute modern, jedoch sehr nüchtern restaurierte Bau, der in jüngeren Texten noch als Rathaus der MG Leobendorf beschrieben wird, ist heute von Privatparteien bewohnt. Vom Sitz des Mittelalters sind heute keine baulichen Reste mehr erhalten.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Restauriert, privat bewohnt. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 254 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 86 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 667
  • Johann Göttinger, Leobendorf unter der Kreuzenstein. Leobendorf 1983, 118 ff.
  • Heinrich Uhlirz, Orte des Gerichtsbezirkes Korneuburg. In: Karl Keck (Red.), Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirk Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 219–376, 313 ff.