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Hauptburgenname Fladnitz
ID 879
weitere Burgennamen Niederfladnitz
Objekt Schloss
Adresse 2081 Niederfladnitz
KG Niederfladnitz
OG/MG/SG Hardegg
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 717997
BMN34 hoch 406593
UTM 33N rechts 565857.27
UTM 33N hoch 5405216.44
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1268 wird der Ort erstmals als Sitz einer verm. zur Klientel der Kaja zählenden Ritterfam. genannt, die sich bis in das 15. Jh. nachweisen lässt. Ein regional bedeutender Mann war Jan v. Fladnitz, der in der 1. H. d. 15. Jhs. als in Niederfladnitz und Mixnitz gesessen und als Pfleger der Hft. Hardegg bezeichnet wird. Im 15. Jh. finden sich verschiedene Kleinadelige als Inhaber von ldfl. Höfen in Niederfladnitz. In dieser Zeit erwerben die Eitzinger immer mehr Besitz im Ort und augenscheinlich auch den Herrschaftssitz. Sie verlegen im 16. Jh. den Sitz der Hft. Kaja nach Niederfladnitz und erweitern diesen Edelsitz zum Schloss. In den folgenden Jh. sind die Inhaber von Kaja und Niederfladnitz identisch (s. unter „Kaja“). Ein Stich von Vischer aus dem Jahr 1672 zeigt die Veste als im Verfall begriffen. Heute ist das Schloss im Besitz der SG Hardegg und wird als Kindergarten und Musikheim genutzt.
Text A.Z.
Lage/Baubeschreibung Die Schlossanlage befindet sich unmittelbar an der Durchfahrtsstraße im Zentrum des Ortes und kann wohl als standortbezogener Nachfolgerbau eines älteren, aus dem Mittelalter stammenden Sitzes angesehen werden. Der heutige Bau stammt im Wesentlichen aus dem frühen 17. Jh. und ist nur bescheiden instand gehalten. Im S liegt der 2-gesch., 4-flügelige Kernbau, der an der straßenseitigen S-Front durch 2 runde Ecktürme mit geschweiften Kegeldächern betont ist. Der Zugang zum quadratischen Innenhof wird durch eine Durchfahrt im risalitartig vortretenden Torbau des N-Traktes hergestellt. Das genutete Portal trägt das Wappen der Trautson aus dem 17. Jh. Nördl. und östl. umgeben ausgedehnte Wirtschaftsgebäude den Bau, der dadurch gebildete, große Hofbereich wird durch ein westl. Rundbogentor mit Zierzinnen aus dem 17. Jh. erschlossen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Bewohnte, bewirtschaftete Schlossanlage in Privatbesitz, nicht zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 108
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 198 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 162
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 783 ff.
  • Brigitte Faßbinder, Theodor Brückler, Kunst im Bezirk Hollabrunn (hg. v. Stadtmuseum Alte Hofmühle Hollabrunn). Hollabrunn 1997, 216 f.
  • Johann v. Frast (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl. Fontes Rerum Austriacarum II/3, Wien 1851, passim
  • Roman Zehetmayer, Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert. Fontes Rerum Austriacarum III/15, Wien–Köln–Weimar 2001
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, F 101
  • Konrad Jekl, Stadtgemeinde Hardegg. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden, Hollabrunn 1993, 637–651, 643 f.
  • Eduard Marie von Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg (8 Bde). Wien 1836–1844 V, passim
  • Niederösterreichisches Landesarchiv, Besitzerbögen
  • Otto Stowasser, Das älteste Stadtbuch von Retz und die Rechnungen der Grafschaft Hardegg von 1437. Abhandlungen zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien 4, Wien 1932, 113–164
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 28
Fladnitz. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Fladnitz. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber