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Hauptburgenname Hollabrunn
ID 882
weitere Burgennamen Niederhollabrunn
Objekt Schloss
Adresse A-2004 Niederhollabrunn 1
KG Niederhollabrunn
OG/MG/SG Niederhollabrunn
VB Korneuburg
BMN34 rechts 747776
BMN34 hoch 368058
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Ab 1120 wird mehrfach "Adelrammus de Holerenbrunen" genannt. Weitere Angehörige der Familie sind auch in der Folge nachweisbar. Der Sitz des Geschlechtes ist mglw. mit dem späteren Gutshof des Stiftes Klosterneuburg ident, der nach Abbruch der Burg 1258 mehrere Güter vereinigt. Ab 1294 erscheint zur Unterscheidung von Oberhollabrunn (heute SG Hollabrunn) die Bezeichnung "Holabrun inferior". Heute ist der Bau als Kloster der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Franziskus in Verwendung.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das heutige Schloss von Niederhollabrunn liegt in erhöhter Lage am östl. Rand des Dorfes, knapp nordöstl. der Pfarrkirche. Der nun von einer kirchlichen Kongregation genutzte Bau bildet eine 2-gesch. 2-Flügelanlage, die nach Dehio im Kern in das 17. Jh. zurückreicht. Veränderungen fanden im 18.–20. Jh. statt, die heutige Form stammt im Wesentlichen jedoch aus dem frühen 19. Jh. Im Erdgeschoß sind tlw. Kreuzgratgewölbe des 17. Jhs. erhalten, im Zentrum des NW-Traktes ein vermauertes Rundbogenportal mit einem vermutlich Passauer Wappenstein aus dem 18. Jh. Der nutzungsgerecht und nüchtern restaurierte Bau lässt keine weitergehenden Befunde zu. Gemeinsam mit ausgedehnten Umfassungsmauern umgibt er ein anschließendes Gartenareal. Der Sitz des Mittelalters ist als abgekommen zu betrachten. 1990 konnte im Zuge von Sanierungsmaßnahmen das Kircheninnere der barocken Pfarrkirche von Niederhollabrunn archäologisch untersucht werden, welche auf Grund der erhöhten Lage in topographischer Nähe zum Schloss hier Aufmerksamkeit verdient. Dabei konnten die Fundamentgräben einer 21,2 m langen und 9,1 m breiten Saalkirche mit eingezogener, gedrungener Apsis und Westturm freigelegt werden, die mit der urk. Erstnennung von 1135 in Verbindung gebracht wird. Der rom. Westturm fiel einer Erweiterung im Spätmittelalter zum Opfer, die rom. Bausubstanz dürfte aber bis zum grundlegenden Neubau des 18. Jhs. in Verwendung geblieben sein.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Restaurierter und bewohnter Bau. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 112
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 298
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 28 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 162
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 788 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, H 445
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 104
  • Karl Keck, Orte des Gerichtsbezirkes Stockerau. In: Karl Keck (Red.): Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 377–532, 428 ff.
  • Ernst Lauermann, Archäologie einer Landschaft. Der Raum Stockerau in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Stockerau 1993, 94 ff.