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Hauptburgenname Hollabrunn
ID 904
weitere Burgennamen Oberhollabrunn
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Hollabrunn
OG/MG/SG Hollabrunn
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 731382
BMN34 hoch 380386
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der Ortsname Hollabrunn ist seit dem 12. Jh. in Urkunden zu finden. Während die älteren Nennungen das anfangs bedeutendere Niederhollabrunn bezeichnen, existieren seit der 2. H. d. 13. Jhs. Namensformen mit "superior" bzw. "maior", die Oberhollabrunn erkennen lassen. Das 1135 erstmals genannte Hollabrunn liegt im ehem. Einflussgebiet der Gfn. v. Cham-Vohburg. Die mit einem "Livtwin" ab 1066 fassbaren Gefolgsleute der Vohburger, die späteren Hrn. v. Sonnberg-Raschala-Hollabrunn-Hainburg-Rötelstein, können in diesem Gebiet schließlich herrschaftsbildend auftreten. Neben der Hft. Sonnberg gründen sie auch die Hft. Raschala, die als verwaltungsmäßiger Ausgangspunkt für die Hft. Hollabrunn zu sehen ist. Jedoch sind erst 1263 Genannte v. Hollabrunn nachweisbar, die hierher zu lokalisieren sind und die als Angehörige der Sonnberger identifiziert werden können. Die während der Regierungszeit Kg. Ottokars II. in den Landherrenstand aufgestiegenen Sonnberger kommen während des 14. Jhs. in wirtschaftliche Schwierigkeiten und sterben 1400 aus. Sie sind jedoch noch während des 14. Jhs. in Hollabrunn nachweisbar, so 1336 Leutwin v. Sonnberg "die zeit gesezzen ze Hollebrvnne". Während die Sonnberger noch im 14. Jh beginnen, Teile ihrer Stammhftn. zu verkaufen, kommt Hollabrunn um 1394/1400 an die Hrn. v. Maissau. 1445 folgen die Hrn. v. Rohr, von denen 1516 ein Teil Hollabrunns an die Puchheimer, ein weiterer Teil an Lasla v. Lobkowitz kommt. Letzterem folgt bereits 1519 Christoph v. Ludmannsdorf und 1523 Wolfgang Matseber v. Judenau, der 1527 auch den Puchheimer Anteil erwirbt und den Herrschaftskomplex wieder vereint. Nach einer Phase unklarer Besitzverhältnisse kann Wolf Georg v. Gilleis bis 1580 den Besitz erwerben. 1606 wird Hollabrunn nach Erbteilung eine eigene Hft. 1662/64 kommen die Hftn. Hollabrunn und Sonnberg an die Dietrichstein, die sie bis zu ihrem Aussterben 1837 besitzen. Von einer Nebenlinie der Dietrichstein erwirbt 1864 Gf. Erwin v. Schönborn-Buchheim den Besitz.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Sitz der Hrn. v. Sonnberg-Hollabrunn ist wohl im Zug der Besitzübernahme um 1400 aufgegeben worden, seine Lage ist nicht bekannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 112
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 214
  • Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 325 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, H 444
  • Andreas Kusternig, Max Weltin, Stadtgemeinde Hollabrunn. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 711–756, 711 ff.