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Hauptburgenname Kälberhart
ID 93
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse A-3240 Kälberhart 3
KG Kälberhart
OG/MG/SG Mank
VB Melk
BMN34 rechts 677745
BMN34 hoch 332749
UTM 33N rechts 526913.67
UTM 33N hoch 5330713.2
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Ab 1329 ist hier die wohl namengebende Familie der Kälberharder nachzuweisen, der vor 1384 die Steinberger folgen. 1434 ist Kälberhart ausdrücklich als "Sitz" genannt. Nach kurzfristigen Besitzunterbrechungen erwerben die Steinberger 1470 von Jörg Seisenegger den Besitz und erhalten die ldfl. Belehnung. 1534 ist der Sitz verödet. 1552 wird Achaz Matseber mit Kälberhart belehnt. Ferdinand v. Concin erwirbt den Besitz von den Polheimern und wird 1599 damit belehnt. 1621 folgt Johann B. Weber, 1637 Peter Hofmann v. Ankerskron, später folgen die Montecuccoli, 1698 die Albrechtsberg, 1782 die Frhn. v. Seldern, 1876 die Gfn. Barth, danach die Ritter Mitscha-Märheim und die Fam. Reich-Rorwig. Heute ist das Anwesen im Eigentum der Fam. König.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das kleine Schlösschen liegt 2 km nordöstl. von Mank am O-Rand der Rotte Kälberhart. Der Sitz liegt in der flachen Senke des Quellgebiets des Kälberharter Bachs. Nach dem Dehio ist der Bau nur der aus der 2. H. d. 16. Jhs. stammende Rest eines bereits im 16. Jh. abgekommenen Schlosses. Trotz der bescheidenen Dimensionen dürfte es sich jedoch um den Wohnbau des Sitzes handeln. Das Gebäude, das nach Büttner eine Fläche von 11 x 9,60 m einnimmt, umfasst 2 Geschoße und trägt ein Walmdach. An den 4 Ecken sitzen auf der Dachtraufe winzige Pfefferbüchsen, die spitze Kegeldächer tragen und mit funktionslosen Schlüssellochscharten eine symbolische Wehrhaftigkeit vermitteln. Ansonsten präsentiert sich der Bau vollkommen schmucklos. Der Zugang liegt im N und wird von einer hölzernen, um 1900 entstandenen Veranda überdeckt. Der Mittelflur ist kreuzgratgewölbt, das Innere wurde jedoch ebenfalls um 1900 verändert. Nach zwischenzeitlichem Verfall entstand um 1990 ein 2-gesch. Zubau, der die Wohnfläche des privat genutzten Schlösschens vergrößert. Da seine Mauern komplett verputzt sind, können die Aussagen über die Zeitstellung nicht verifiziert werden. Als Pöchhacker 1989 die Anlage planlich dokumentierte, zeichnete sich innerhalb des bis zu 20 m breiten Wassergrabens noch der niedrige Hügel des Kernwerks ab. Der noch versumpfte Graben wurde durch ein kleines Rinnsal entwässert. Dieses Areal wird heute z. T. von einem baumbestandenen Garten eingenommen. Die einstigen Voraussetzungen für die kleine Wasserburg sind heute nur noch in Form der Niederungslage und des im S laufenden, bereits regulierten Bachs vorhanden.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit bewohnter Privatbesitz.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 137
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 159 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 64 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 141
  • Dehio Niederösterreich (hg. v. Bundesdenkmalamt sowie Institut für Österreichische Geschichtsforschung). Wien–München 1953, 135
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1263
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 93
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III und VIII, K 21
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk. Österreichische Kunsttopographie III, Wien 1909, 82
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)
Luftbild des Sitzes von W (2006) - © Gabriele Scharrer-Liška
Luftbild des Sitzes von W (2006)
© Gabriele Scharrer-Liška
Lageplan (1989) - © Herbert Pöchhacker, K. Wolfram
Lageplan (1989)
© Herbert Pöchhacker, K. Wolfram