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Hauptburgenname Siebenbrunn I
ID 930
weitere Burgennamen Obersiebenbrunn
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Obersiebenbrunn
OG/MG/SG Obersiebenbrunn
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 779006
BMN34 hoch 347394
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Am nordöstl. Ortsausgang, an der Straße nach Untersiebenbrunn, über eine kleine Eisenbrücke auf einen die Straße parallel begleitenden Feldweg wechseln, ca. 600 m Fußweg.
Geschichte Zu "Chalhoch (und) Rudiger de Sibenprun" nennt Büttner keinen zeitlichen Rahmen, die Ausführungen Schwammenhöfers verweisen auf das 12. Jh. 1297 überantwortet Benesch v. Wartenberg örtliche Güter an Stephan v. Maissau. 1343 verkauft Hadmar der Stuchs v. Trautmannsdorf freies Eigen, u. a. den "Burgstall zu Siebenbrunn", an die Merkensteiner. Als Nachfolger entsteht noch im 14. Jh. im Siedlungsverband der Freihof, das spätere Schloss. 1633 wird noch "ein öder Purgstall" im Feld bei Siebenbrunn genannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die noch gut erkennbare Anlage liegt 1,1 km westl. der Pfarrkirche von Obersiebenbrunn unmittelbar südl. der Straße nach Untersiebenbrunn. Die Stelle ist auf der ÖK 50/Blatt 42 durch eine kleine Waldfläche markiert, die auch vor Ort zur Orientierung herangezogen werden kann. Südl. benachbart ist auf der ÖK der Flurname "Burgstall" ausgewiesen, etwa 1 km südwestl. erscheint das "Hausfeld". Der in völliger Niederungslage situierte Sitz ist wohl zurecht als ehem. "Wasserburg" anzusprechen. Schwammenhöfer spricht von einem ehem. Sumpfgebiet, das zur Errichtung herangezogen wurde. Heute ist diese Situation nicht mehr nachvollziehbar, der von der Straße nach Untersiebenbrunn und einem parallel laufenden Feldweg begleitete Stempfelbach ist mittels eines tiefen Bachbetts reguliert, die angrenzenden Flächen sind beackert. Durch entsprechende Geländeveränderungen ist der nördl. Bereich der Anlage bereits stärker verebnet. Die kreisrunde Anlage zeigt kaum eine Erhöhung, das Kernwerk erreicht einen Durchmesser von ca. 35 m, gegenüber dem umlaufenden Graben ist es durchschnittlich 2 m erhöht. Das im Sommer stark bewachsene Plateau lässt Unebenheiten unbekannter Herkunft erkennen. Der Ringwall ist im S noch 2 m hoch, seine Kronenbreite ist mit ca. 3 m anzugeben. Er ist mit Ausnahme der N-Seite, wo nur noch die Böschung des Kernwerks vorhanden ist, durchgehend erhalten bzw. erkennbar. Im S sind tlw. Reste eines äußeren Ringgrabens zu beobachten, doch ist mit der dicht heranreichenden Beackerung ein entsprechender Substanzverlust, mglw. auch eines 2. Wallringes, anzunehmen. Im 18. Jh. waren angeblich noch Ruinen einer ehem. Bebauung vorhanden, 1809 wurden hier gefallene französische Soldaten beerdigt. Es überrascht im positiven Sinne, dass die kaum vom Umland höhenmäßig abgesetzte Anlage bislang noch nicht einer Erweiterung der landwirtschaftlich genutzten Flächen zum Opfer gefallen ist.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Relativ gut erhaltene, stark bewachsene Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 136 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 303 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 28 ff.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 832
  • Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 450 f.
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 267
  • Erich Prem, Obersiebenbrunn. Geschichte einer Marktgemeinde. Obersiebenbrunn 1990, 72 ff., 198 ff.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 194 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 77