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Hauptburgenname Paasdorf
ID 939
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse A-2130 Paasdorf 1, 2
KG Paasdorf
OG/MG/SG Mistelbach
VB Mistelbach
BMN34 rechts 765645
BMN34 hoch 378519
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Vor M. d. 12. Jhs. erscheint "Gundolt de Patesdorf". Weitere nach Paasdorf bezeichnete Personen sind im 12. Jh. nachweisbar. Um 1250 ist Dietrich v. Himberg hier begütert. 1368 nimmt Nyclas Kirchstetter den bisher freieigenen Hof von Heiligenkreuz zu Lehen. 1415 besitzt Jörg der Sueb landesfürstliche Zehente, später folgen die Floyt und Hager, 1565 Magnus v. Eckh. 1590 ist der Ort landesfürstlich verwaltet. Spätere Grundeigentümer sind die Gera, 1633 die Hrn. v. Pölling, 1650 die Frh. v. Schiefer, 1707 die Hrn. v. Schmidlin, 1726 Karl Leopold v. Moser, 1728 Don Raimund de Villana Perlas Marchese v. Realp, der ab 1740 das neue Schloss erbaut. Ab 1844 erscheinen die Frhn. v. Skrbensky, ab 1916 die Fam. Mosché, 1929 die Fam. Cloß, 1966 Ernest Krehlik, 1971 Udo Rudolf Proksch und zuletzt Rudolf Zahradnik.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Schloss, Paasdorf Nr. 1, liegt parkumgeben am nordöstl. Ortsrand, an der Straße nach Mistelbach. Neugebauer sieht den ehem. Hausberg bei der Kirche (s. Krotenstein) als Standort des mittelalterlichen Sitzes und damit als Vorgängerbau des späteren, neuzeitlichen Schlosses. Da jedoch nach Büttner/Madritsch für den angenommenen Vorgängerbau eine offenbar zu trennende Besitzgeschichte vorliegt, ist für die ab dem 12. Jh. genannten Personen von Paasdorf einen entsprechender Sitz zu suchen, der mglw. mit dem in Ortslage situierten Schloss als Nachfolgebau zu lokalisieren ist. Nach Neugebauer ist die Errichtung des ältesten, an dieser Stelle liegenden Schlosses nicht bekannt, könnte jedoch mglw. in das 16. Jh. zu setzen sein. Die heutige 2-flügelige, mit einem Schopfwalmdach gedeckte Anlage geht nach Dehio auf Bautätigkeiten um die M. d. 17. Jhs. zurück, die heutige Gestalt erhielt der Bau anlässlich eines durchgreifenden Neubaues um 1730/40. Erweiterungen und Veränderungen, einschließlich der Fassadendekoration, erfolgten mehrfach im Laufe des 19. Jhs. wodurch der Bau heute einen eher villenartigen Charakter besitzt. Die letzte Restaurierung und Adaptierung erfolgte um 1980.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 117
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 288
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 144 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 167
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 854
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 105
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 42a, b
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 63