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Hauptburgenname Steinhaus
ID 98
weitere Burgennamen Stainhaus
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Lunzdorf
OG/MG/SG Lunz am See
VB Scheibbs
BMN34 rechts 652344
BMN34 hoch 303289
UTM 33N rechts 502038.12
UTM 33N hoch 5300833.03
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte „Livnze in montanis" ist erstmals 1203/04 urk. belegt. Wegen des Namens „Steinhaus“ – und der Lage auf dem „Burriedl" – vermutet man hier einen Sitz des 13. Jhs. (Büttner). Das Regensburger Lehensbuch nennt 1329/34 „... das Stainhaws zu Luntz ...", das Bf. Nikolaus v. Regensburg von Otto dem „Stainer“ gekauft hat. Später gelangt der Hof in bürgerlichen Besitz.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Nach Büttner lag das „Steinhaus" westl. der Pfarrkirche von Lunz auf dem so g. „Burriedl". Diese breit gelagerte felsige Kuppe, heute „Lüftleck" genannt, liegt unmittelbar am rechten Ufer der Ybbs, an der Einmündung des Bodingbachs. Die besonders gegen S zur Ybbs steil abfallende, geschützte Höhe wurde wohl von Beginn an zur Besiedlung genutzt und kann verm. als Siedlungszelle von Lunz gesehen werden. Der über die Höhe führende Altweg steht noch heute in Verwendung, er steigt unmittelbar westl. der Kirche an und sinkt über den SW-Abfall in das Tal der Ybbs, dient jedoch heute nur noch als Zufahrtsweg zu den Häusern am „Lüftleck". Durch Recherchen konnte die Lage des „Steinhauses" m. V. ermittelt werden. Nach dem HONB (und noch bei Büttner) trug es die Nummer Lunzdorf 32. Anrainer am „Lüftleck" berichten noch heute von einem seinerzeit desolaten Altbau am SW-Abfall der Höhe, dessen Schornstein kurz nach der Aufgabe einstürzte. Der Bau wurde offenbar in den letzten Jahrzehnten d. 20. Jhs. vollständig abgetragen, lediglich eine unverbaute Parzelle nordöstl. des Hauses Lüftleck Nr. 20 soll den Standort anzeigen. Die aussichtsreiche und die Straße beherrschende Lage lässt eine vorrangige Stellung des Hauses vermuten. Davon abweichend vermutet Wolfram den Sitz Ottos des Steiners nahe des Hofes Lunzamt Nr. 25, wo eine angeblich potenzielle Lagestelle – ein vorspringender Felshügel – beim Ausbau der Straße zum Lunzer See abgetragen wurde. Der Hof ist unter der Bezeichnung „Stein" oder „Steinbauer" bekannt. In den Gaminger Grundbüchern war er unter dem Namen „Bei dem Stain" oder „Hofstatt am Stain beim See" verzeichnet. Wolfram verweist jedoch alternativ auch auf die nahe „Steinbauernhöhe", die eine Burg getragen haben könnte.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 158
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 142 f.
  • Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 396
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 IV und VIII, L 254
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 28, 32
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1970/2, 9 f.; 1979/3, 15 f.