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Hauptburgenname Platt
ID 981
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Platt
OG/MG/SG Zellerndorf
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 723005
BMN34 hoch 392678
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1185/95 schenkt Elisabeth Gfn. v. Ortenburg örtlichen Besitz, "…predeii nostri apud Plade" dem bayrischen Kloster Asbach. Diesen Rechtsakt bezeugt auch ein "Otto de Plade". Elisabeth bedachte auch andere bayrische Klöster mit Besitz in Platt. Ab ca. 1200 sind die Kuenringer als Lehensnehmer der Ortenburger in Platt nachweisbar. Zu Beginn des 14. Jhs. treten die Gfn. v. Schaunberg als Grundbesitzer auf, ein "Niclas de Plode" bezeugt 1318 eine Verkaufsurkunde des Gfn. Konrad v. Schaunberg. Das Dorf kommt 1382 als landesfürstliches Lehen an die Gfn. v. Maidburg-Hardegg. Als Lehensträger der Hardegger ist die Fam. Reut nachweisbar, die 1408 im Besitz eines kleinen Hofes "ze plad" ist. Der Ritter Hans v. Reut ist 1415 als Gefolgsmann der Kuenringer zu vermuten. Das landesfürstliche Lehensbuch von ca. 1430 verzeichnet Wolfgang v. Reut als Inhaber örtlicher Güter und der Vogtei. 1444 ist Wolfgang v. Reut Lehensnehmer der Gfn. v. Maidburg-Hardegg und im Besitz des "Grosshofes". Dieser kommt 1480/83 an Gebhart Reuter. 1500 sowie 1522 sind Angehörige der Fam. "Schawl" Lehensträger der Prüschenk-Hardegg. Ab dem 15. Jh. begegnet man auch den Hrn. v. Eitzing mit Besitz in Platt. 1590/91 ist Platt bereits vollständig der Hft. Schrattenthal inkorporiert.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Platt liegt 2,8 km südl. von Zellerndorf. Zur abgekommenen Burg gibt es verschiedene Lokalisierungsversuche. Eine mögliche Stelle bezieht sich auf den Flurnamen "Alter Turm", der sich am N-Abhang des "Sandberges" (Kote 339, ÖK 50/Blatt 22) 1,4 km südl. der Pfarrkirche von Platt findet. Eine Melker Chronik berichtet – allerdings erst 1722 – über 1648 noch erhaltene Ruinen, aus diesem Text wäre jedoch das Umfeld der in Ortslage situierten Pfarrkirche Hl. Ulrich zu erschließen. 1590 bestand angeblich ein Gutshof, den man an Stelle der heutigen Häuser Nr. 39 und 40 sucht. Ob das in einem Visitationsbericht von 1643 genannte "Schloß Pladt", das eine kleine Kapelle besaß, mit diesem in Verbindung zu bringen ist, bleibt unbekannt. Auch 1768 waren angeblich noch "Bruchstücke eines alten Schlosses" zu sehen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 115
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 412
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 885
  • Matthias Fidesser, Platt. Ein Weinviertler Dorf in Geschichte und Gegenwart. Platt 1998, 41–45
  • Andrea Leonhartsberger, Josef Prinz, Die Katastralgemeinden – eine topographische Bestandsaufnahme. In: Christina Mochty-Weltin, Ernst Bezemek, Wilhelm Ostap (Hg.), Heimatbuch Zellerndorf. Zellerndorf 2000, 359–427, 383 ff.
  • Christina Mochty-Weltin, Die Marktgemeinde Zellerndorf 1500–1700. In: Christina Mochty-Weltin, Ernst Bezemek, Wilhelm Ostap (Hg.), Heimatbuch Zellerndorf. Zellerndorf 2000, 49–72, 58 f., 65 f.
  • Josef Prinz, Marktgemeinde Zellerndorf. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 938–961, 954 ff.
  • Roman Zehetmayer, Die Marktgemeinde Zellerndorf im Mittelalter. In: Christina Mochty-Weltin, Ernst Bezemek, Wilhelm Ostap (Hg.), Heimatbuch Zellerndorf. Zellerndorf 2000, 24–28, 34 ff.